Prometheus

Prometheus, der Feuerbringer

Wie du schon weißt, ist meine Pantheons-Trilogie stark von der griechischen Mythologie inspiriert. Im ersten Teil, „Nachtschwarze Dunkelheit“, lernst du die Titanin Eos und ihren Begleiter Tithonos kennen. Im zweiten Teil, „Morgengraue Dämmerung“, wirst du mit weiteren Figuren wie Aphrodite, Ares und Hephaistos Bekanntschaft machen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen allerdings Pandora und ihre Büchse. Aber wie das in der griechischen Mythologie nun mal so ist: Alles hängt mit allem zusammen. Und jeder ist mit jedem verwandt. Um Pandoras Geschichte zu verstehen muss man daher eigentlich schon viel früher anfangen. Nämlich mit der von Prometheus.

Wer ist Prometheus?

Einen Schnelldurchlauf durch Prometheus‘ Geschichte hast du ja schon von Matti in der Leseprobe zu „Nachtschwarze Dunkelheit“ bekommen. Schauen wir uns aber zunächst noch einmal die Person Prometheus an, bevor wir dazu kommen, was ihn berühmt gemacht hat.

Prometheus ist ein Titan. Er gehört also zu der älteren Generation der griechischen Götter, die von Zeus im Krieg (der sogenannten Titanomachie) besiegt wurden. Je nach Überlieferung tritt Prometheus mal als listiger Betrüger auf und mal als Zeus‘ Gegenpol, der den Menschen wohlgesonnen ist.

Der Name Prometheus bedeutet übrigens „der Vorausdenkende“. Sein Bruder Epimetheus ist hingegen „der Nachherbedenkende“. Das wird später noch einmal wichtig, wenn wir endlich zu Pandora kommen. 😉 Ein weiterer Bruder ist Atlas, der Titan mit der Weltkugel auf dem Rücken. In dieser Geschichte spielt er allerdings keine Rolle.

Prometheus trickst Zeus aus

Bei den alten Griechen war es üblich, den Göttern Opfer darzubringen. Der Überlieferung nach, kam diese Anweisung von Zeus persönlich. Von jedem geschlachteten Tier soll ein Teil geopfert werden. Prometheus, als wohltätiger Menschenfreund, will den Menschen diese Belastung gern erleichtern.

Deshalb lässt er sich eine List einfallen. Als er stellvertretend die erste Opferzeremonie durchführen soll, teilt er die Gaben in zwei ungleiche Haufen. Auf der einen Seite schichtete er einen großen Berg aus Knochen, den er mit einer dicken Fettschicht überzieht. (Aus heutiger Sicht scheint dies nicht mehr so appetitlich. 😶)Auf der anderen Seite tarnt er eine kleinere Menge mit den besten Stücken unter einer Tierhaut.

Nun soll Zeus selbst entscheiden, welche der beiden Gaben er wählt. Prometheus spekuliert dabei auf Zeus‘ Gier. Sicher wird er den größeren Haufen wählen, oder?

Doch Zeus, als der Big Boss der griechischen Mythologie, hat den Braten natürlich gerochen. (Wortspiel beabsichtigt. 😅) Er gibt vor, sich täuschen zu lassen. Denn erst wenn die List ausgeführt ist, kann er eine entsprechende Strafe verhängen.

Zeus wählt also den großen Haufen, wie von Prometheus erhofft. Damit gilt als vereinbart, dass die Menschen ab sofort immer die guten Teile behalten und die schlechten für die Götter opfern. Das nützt ihnen jedoch nichts, denn zur Strafe für Prometheus Täuschung verwehren die Götter den Menschen das Feuer. Somit können sie ihre Speisen nicht genießbar zubereiten.

Wenn du mich fragst: Der Zeus in „Im Schatten des Pantheons“ hätte wahrscheinlich keinen Plan gehabt, dass er gerade betrogen wird. Aber das kann man als Göttervater, der etwas auf sich hält, ja nicht auf sich sitzen lassen. Also behauptet er hinterher einfach: „Ha! Ich hab’s gewusst“.

Prometheus und das Feuer

Eins zu Null für Zeus also. Aber das lässt der listenreiche Prometheus nicht auf sich sitzen. Um den Menschen wiederum zu helfen, stiehlt er ein Stück der Himmelsglut und bringt sie auf die Erde. Damit können die Menschen nun doch ein Herdfeuer entfachen und ihre Speisen kochen.

Erst als das Feuer bereits auf der Erde ist, erfährt Zeus davon. Und natürlich ist er alles andere als begeistert, wiederum ausgetrickst worden zu sein. Am Ende hat Prometheus also doch gewonnen, oder? Zeus sinnt auf Rache. Und dieses Mal geht er zweigleisig vor.

Einerseits ist Zeus sauer auf die Menschen, die durch Prometheus‘ Handeln primär profitieren. Und genau dies ist die Stelle, an der Pandora ins Spiel kommt. Sie ist nämlich Teil von Zeus‘ Racheplan. Inwiefern? Das schauen wir uns im nächsten Blog-Beitrag an!

Andererseits zürnt Zeus natürlich Prometheus, der die Menschen unterstützt hat. Für ihn lässt er sich eine besondere Grausamkeit einfallen.

Prometheus und der Adler

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Nachdem die Menschen für ihre Frechheit bestraft sind, schnappt Zeus sich Prometheus und kettet ihn an einen Felsen. Jeden Tag erscheint ein Adler, der Prometheus die Leber auspiekt. Da beide, Adler und Titan, unsterblich sind, heilen Prometheus‘ Wunden in jeder Nacht und das Spiel wiederholt sich am nächsten Morgen wieder. So setzt sich die Strafe in alle Ewigkeit fort.

Erst als der Held Herakles vorbei kommt, erschlägt dieser den Adler. Zeus erlaubt es, um seinem Sohn den Ruhm zu gönnen. Prometheus bleibt jedoch an seinen Felsen gekettet.

Prometheus‘ Erbe

Heutzutage scheint der wichtigste Aspekt an der Geschichte des Prometheus der Raub des Himmelsfeuers zu sein. Die Fähigkeit, Feuer zu machen und zu beherrschen, ist eine wichtige Grundlage des zivilisierten Lebens. Deshalb wird Prometheus häufig als Wissender oder Aufklärer, mindestens aber als Menschenfreund verstanden.

Dabei enthält die Geschichte noch einen zweiten Aspekt, der in der Antike wahrscheinlich wichtiger war als heute: Sich gegen die höchsten und mächtigsten Götter aufzulehnen, ist eine schlechte Idee. Wenn selbst ein Titan das nicht schafft, wie dann ein einfacher Mensch?

Für „Im Schatten des Pantheons“ spielt Prometheus keine große Rolle. Er steht jedoch beispielhaft für die Welt, in der die Trilogie spielt. Im Roman setzt sich die Hauptfigur Isi dafür ein, die Regierung der Götter abzuschaffen. Anhand von Prometheus‘ Geschichte kann man gut nachvollziehen, wie grausam und willkürlich das System ist, mit dem sie sich auseinander setzen muss.

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