Der Februar ist schon wieder vorbei und meine Leseflaute aus Januar hält hartnäckig an. Damit sich das im März hoffentlich mal ändert, habe ich mir vorgenommen, ab jetzt zu Monatsbeginn ein paar Worte über die zuletzt gelesenen Bücher zu verlieren. Quasi als Ansporn, um im nächsten Lesemonat motiviert weiter zu lesen.
Für die vergangenen Wochen sind das tatsächlich nur zwei ganze Bücher, was mich ein bisschen überrascht hat. Ich hätte schwören können, dass das noch mindestens ein Hörbuch und ein paar Kurzgeschichten waren. Aber die lagen wohl noch im Januar.
Hier folgen also meine Top 2 (von 2 😏) Bücher im Februar.
Mark-Uwe Kling: „Quality Land 2.0“
Vielleicht ist euch das Känguru mit den Schnapspralinen ein Begriff? Aus der Feder desselben Autoren stammt auch „Quality Land“.
Auf unterhaltsame Weise werden hier die Konflikte unserer realen Welt auf die Spitze getrieben. Klimawandel, Digitalisierung, Automatisierung … You name it. Die Themen sind dabei so eng in die Handlung verflochten, dass sie nicht aufgezwungen oder gewollt wirken.
Also … außer an den Stellen, wo sie das dann doch tun. Wenn die Hackerin dank der lockeren Datenschutzbestimmungen jeden Schritt eines bestimmten Menschen verfolgen kann wie im Live-Fernsehen, dann wirkt das überzogen aber glaubwürdig. Eine seitenlange Debatte zwischen dem Präsidenten und seiner Beraterin im Flugzeug über ein gerade erst aufgekommenes Thema, fühlt sich dann doch ein wenig belehrend an.
Wer „einen Kling“ kauft, weiß vorab, dass es politisch wird. Daher haben mich auch diese manchmal erzwungen eingeschobenen Themen nicht allzu sehr gestört. Dank des flüssigen Schreibstils und dem intelligenten Witz des Autors, werden die Debatten wenigstens nicht langweilig, wenn sie schon nicht unbedingt nötig waren.
Eher gestört hat mich, dass ich irgendwie den Handlungsstrang nicht richtig greifen konnte. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, zu wissen, auf welches Ziel die Figuren eigentlich hinarbeiten. Was zum Henker wollen die eigentlich?
Dementsprechend war das große Finale gegen Ende für mich zwar unterhaltsam, ich hatte jedoch nicht da Gefühl, hier einen bedeutungsvollen Moment zu erleben. Mein Highlight war jedenfalls der Kampfroboter Mickey, der im Verlauf der Handlung lernt, neben dem Wort „kapuuuutt“ auch noch andere Sätze zu sprechen. Mit welchem Wort er das beweist, verrate ich allerdings nicht. Ich will ja niemandem die beste Stelle aus dem Buch spoilern. 🤭
Alexander Kopainski: „Das Uhrwerk der Unsterblichen“
Mit diesem Buch habe ich mich ein wenig schwer getan. Begonnen hatte ich schon im April 2022. Im letzten Drittel verließ mich dann die Leselust und ich habe es lange, lange Zeit beiseite gelegt.
Ich kann gar nicht so richtig benennen, woran es gehakt hat. Einerseits hatte ich mir aufgrund des Klappentextes eine ganz andere Art Buch vorgestellt. Die Geschichte, die ich bekommen habe, war aber auch nicht per se schlecht. Eigentlich war sie sogar wirklich fantasievoll und die Auflösung am Ende war sehr spannend und befriedigend.
Leider bin ich immer wieder über den Schreibstil gestolpert, der einfach nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht. Das ist natürlich eine sehr subjektive Einschätzung. Außerdem bin ich immer wieder mit den verschiedenen Namen durcheinander gekommen, vor allem bei den unterschiedlichen Gruppen der Unsterblichen.
Im Großen und Ganzen würde ich sagen, das Buch ist solide. Das Setting in Paris hat mir sehr gut gefallen. Die Figuren sind rund und glaubwürdig. Besonders mit Avery als Hauptfigur konnte ich mich gut identifizieren.
Punktabzug kann ich wirklich nur dafür geben, dass mich das Buch nicht gepackt hat und mir insgesamt zu „ätherisch“ im Stil war. Insofern würde ich allen, die der Klappentext anspricht, durchaus Empfehlen, mal reinzulesen. Vielleicht ist deine Wahrnehmung beim Lesen ja eine ganz andere.